Das Thüringer Netzwerk für Kooperative Promotionen (NetzKooP) ist im November 2015 konstituiert worden, um in Umsetzung der Rahmenvereinbarung IV für geeignete Absolvierende der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) den Zugang zur Promotion zu erleichtern. Es soll Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass mehr kooperative Promotionen in Thüringen durchgeführt werden. Gemeinsam arbeiten die HAW und Universitäten des Landes im Netzwerk daran, bestehende Hürden für HAW-Absolvierende auf dem Weg zur Promotion zu beseitigen. Konkret prüft das Netzwerk, ob in den (Rahmen-)Promotionsordnungen noch Hürden für HAW-Absolvierende vorgesehen sind und initiiert ggf. die Anpassung der entsprechenden Ordnungen. Darüber hinaus wirkt es darauf hin, dass die gleichberechtigte Teilhabe von Professorinnen und Professoren der HAW an kooperativen Promotionsverfahren gewährleistet wird. Schließlich gibt das Netzwerk Impulse für neue und den Ausbau bestehender bilateraler Kooperationsvereinbarungen zwischen Thüringer Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.
Das Netzwerk für Kooperative Promotionen hat zudem die Novellierung der Thüringer Graduiertenförderungsverordnung begleitet. Diese sieht ausdrücklich die Förderung von qualifizierten kooperativ Promovierenden aus Mitteln der Landesgraduiertenförderung vor.
Die Thüringer Landesrektorenkonferenz (TLRK) hat nach Konsultation des Netzwerks für Kooperative Promotionen im Dezember 2016 eine Policy-Erklärung zur verstärkten Zusammenarbeit bei der Promotion von Absolventinnen und Absolventen der Thüringer Hochschulen für Angewandte Wissenschaften an Thüringer Universitäten verabschiedet. In dieser Policy-Erklärung bekennen sich alle Thüringer Hochschulen zum Modell der kooperativen Promotion. Die TLRK ermutigt Absolventinnen und Absolventen der HAW, sich an zuständige Ansprechpersonen der Thüringer Hochschulen zu wenden, um geeignete Betreuerinnen bzw. Betreuer für ein Promotionsprojekt zu finden und sich über Verfahrenswege wie Finanzierungsmöglichkeiten beraten zu lassen. Darüber hinaus verpflichten sich die Thüringer Hochschulen, geeignete Veranstaltungsformate zu entwickeln, um HAW-Absolvierende über Promotionsmöglichkeiten zu informieren.
Struktur des NetzKooP
Wesentliches Organ des NetzKooP ist der Koordinierungsrat, der sich aus den für Forschung bzw. wissenschaftlichen Nachwuchs zuständigen Vizepräsident/inn/en und Prorektor/inn/en der Thüringer Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und Universitäten zusammensetzt. Gemeinsam mit Vertretern des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft berät der Koordinierungsrat in mehreren Sitzungen pro Jahr über Maßnahmen zur Erleichterung Kooperativer Promotionen, formuliert entsprechende Vorschläge an die Hochschulen und ihre Gremien und überwacht die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen.
Die Arbeit des Thüringer Netzwerks für Kooperative Promotionen ist 2019 und 2024 evaluiert worden. Der Koordinierungsrat des Netzwerks verständigt sich derzeit über die Umsetzung der vom Evaluationsteam formulierten Empfehlungen. Er wird die Umsetzung an den Hochschulen und hochschulübergreifend begleiten sowie anlassbezogen weitere Impulse zur Erleichterung kooperativer Promotionen geben.